Mit großen Plänen ist der Wasserballer Zoran Bozic zum Olympia-Qualifikationsturnier nach Rotterdam gereist. Das Ziel war ein Ticket für Olympia in Tokio. Der Traum ist geplatzt: Das Aus bereits in der Vorrunde. Zoran schaut nach vorne - auch in Richtung Bundesliga für die er beim SSV Esslingen ins Wasser steigt.
Die Redaktion Wasserball der Leistungssport Schwimmen Baden Württemberg gGmbH im Gespräch mit Zoran Bozic der, zusammen mit Timo van der Bosch, nach einer 6-wöchigen Vorbereitung – abgeschottet von der Außenwelt – in der Sportschule der Bundeswehr in Warendorf mit großen Hoffnungen nach Rotterdam gereist war.
Zoran Bozic, in Esslingen geborener Sohn serbischer Eltern, ist mit erst 18 Jahre der jüngste Nationalspieler im A-Team Wasserball des DSV. Nach der verpassten Qualifikation für ein Olympiaticket für Tokio konzentriert sich der Vorzeigeathlet jetzt erst mal auf sein Abitur, das er an Johann-Friedrich-von-Cotta-Schule in Stuttgart-Ost, eine Eliteschule des Sports, im Mai diesen Jahres ablegt. Ziele hat der junge Sportler, der in der Bundesliga für den SSV Esslingen ins Wasser steigt: Zoran Bozic will Titel gewinnen und mit dem deutschen Team zu Olympia.
Redaktion: Zoran, Du warst der jüngste Spieler in Deinem ersten großen Turnier im internationalen Herrenbereich. Was war dabei das besondere für Dich? Welche Eindrücke hast Du für Dich gewonnen?
Zoran: Eigentlich war alles für mich besonders, vor allem weil ich das erste mal solange mit der A-Nationalmannschaft unterwegs war und es miterleben konnte wie alles abläuft und funktioniert. Als jüngster Spieler mit dabei zu sein machte das alles nochmal aufregender. Ich finde dass ich jetzt in den 6 Wochen viel an Erfahrung gewonnen habe, und mich auch vor allem als Mensch weiterentwickelt habe.
Redaktion: Du sagst Du hast viel an Erfahrung gewonnen. Was genau meinst Du damit?
Zoran: Als Sportler bin ich selbstbewusster im Spiel geworden. Der Angriff liegt mir; Ich bin darin gefestigt und habe meinen ‚Schuss verbessert‘. Als Mensch bin ich nun sehr viel disziplinierter, mit großem Durchhaltevermögen. Das Zusammensein in der ‚Blase‘ ohne Ablenkung hat uns als Mannschaft zusammengeschweißt.
Redaktion: Ihr hattet unter besonderen Bedingungen hart trainiert. An was - glaubst Du - hat es gelegen dass Ihr nicht zu einer Turnierform bei der Qualifikation um einen Platz für Tokio gefunden habt, nicht in die Spur gekommen seid?
Zoran: Es ist immer schwer im Nachhinein zu sagen was jetzt der Fehler war. Was ich persönlich auch mit der Mannschaft gemerkt habe, dass man die 1-jährige Spielpause deutlich spüren konnte, im Gegenteil zu den anderen Mannschaften. Wobei man nicht alles auf die Pause schieben kann. Den Allgemeinen Fehler kann ich leider nicht beantworten.
Redaktion: Was sind nun Deine Ziele mit Esslingen in der Bundesliga?
Zoran: Mein Ziel mit Esslingen ist auf jeden Fall der Klassenerhalt und eine gute Platzierung (Platz 4/5).
Redaktion: Dein Schulabschluss steht dieses Jahr an, wie sehen Deine weiteren persönlichen Planungen aus?
Zoran: Durch die Nationalmannschaft habe ich jetzt ca. 6 Wochen Schule verpasst. Deswegen muss ich ich mich jetzt umso anstrengen, um dann Ende Mai meinen Abschluss machen zu können.
Redaktion: Studium oder Ausbildung? Schwabenland oder Berlin/ Hannover oder?
Zoran: Also was ich auf jeden Fall bestätigen kann, dass ich vorhabe etwas in Richtung Wirtschaft zu studieren. Ob es dann nach Berlin oder Hannover geht, bleibt noch offen.
Redaktion: Wie sehen Deine mittel- und langfristigen Ziele mit der Nationalmannschaft aus?
Zoran: Nach dem Turnier in Rotterdam habe ich mir direkt neue Ziele gesetzt. Ein Ziel davon ist es bei Olympia in Paris 2024 zu spielen und alles zu geben um mit dabei zu sein.