Mara Dzaja, Kapitänin der deutschen U15-Mannschaft bei der Teamabsprache unmittelbar vor dem Spiel ISR – GER. Im Hintergrund Iva Gronih, ebenfalls aus BW/Esslingen (Foto: AR)
Zagreb, 27.06.2023, AR
Am vierten Turniertag der Europameisterschaft der weiblichen U15-Wasserball-Jugend standen in der schönen Schwimmsporthalle von Mladost Zagreb die ersten Überkreuzduelle an. Bei diesen Spielen treffen beim Turnier erstmals Teams aus der sogenannten ersten Division (die stärksten 8 Teams aus den Vorjahren), gegen die als schwächer eingestuften Teams des Turniers aufeinander. Gemäß Turniermodus hatten nämlich zunächst die stärkeren Teams in zwei Gruppen mit je 4 Mannschaften eine Vorrunde ausgespielt. Ebenso die Teams der zweiten Division. Dort hatte die deutsche Mannschaft mit Siegen gegen die Türkei (TUR – GER 10 : 14) am ersten Turniertag und gegen die Slowakei (SVK – GER 8 :17) am zweiten Turniertag, den ersten Platz in der Vorrundengruppe D erspielt.
Nun also der Vergleich mit Israel, dem Vierten der Gruppe B. Israel hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend der europäischen weiblichen Wasserball-Elite angenähert. Auf’s Treppchen hat es dabei noch nicht gereicht, doch Erfolge wie der 8. Platz bei der U17 weiblich EM 2021 ließen aufhorchen.
Neue Jahrgänge sind herangereift und man war gespannt, was die deutschen Vorrundenerfolge im Vergleich mit den starken Teams wert sind.
Schon vor dem Spielbeginn machten die jungen Israelinnen Druck, indem sie beim Abspielen ihrer Nationalhymne die letzten Zeilen so lautstark intonierten, als wollten sie das deutsche Team mit Gesang aus der Halle fegen.
Beim ersten Anschwimmen sicherte die junge schnelle Bianca Mitterbauer den Ball für Deutschland. Dann legten die deutschen Mädchen los. Die Torhüterin Maria Sekulic überzeugte als sicherer Rückhalt und nach einigen erfolgreichen Kontern erspielte sich Team Deutschland im ersten Spielabschnitt mit 5 : 2 einen Dreitore-Vorsprung.
Im zweiten Spielviertel gelang dem Team von Bundestrainer Sven Schulz nicht mehr ganz soviel und Israel konnte, auch begünstigt durch ein paar individuelle Fehler, zwei Anschluss-Tore erzielen. Doch Deutschland hielt gegen und es gelangen zwei weitere Treffer, sodass es mit dem Spielstand von 7 : 4 in die Halbzeitpause ging.
Die Pausenansprache war wohl zielführend, denn im dritten Spielabschnitt vergrößerten die deutschen Mädchen nochmals ihren Vorsprung, bevor es mit 11 : 5 in das letzte Viertel ging.
Dort entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit vielen Tormöglichkeiten auf beiden Seiten, von denen allerdings auch einige vergeben wurden. Dennoch fielen für beide Teams nochmals jeweils 4 Tore zum Endstand von 15 : 9 für Deutschland und die deutschen Wasserballerinnen fielen sich sichtlich erleichtert in die freudigen Arme.
Erstmals wieder ein Top-8-Team geschlagen – was für ein toller Erfolg!
Im insgesamt diszipliniert aufspielenden deutschen Team sind sicherlich die spielstarke Bianca Mitterbauer mit insgesamt 4 Treffern hervorzuheben, aber auch die Kapitänin des Deutschen Teams Mara Dzaja. Die 15-jährige Esslingerin überzeugte durch sichtbaren Tatendrang, indem sie sich unermüdlich in der Centerposition abrackerte, in vielen Spielsituation den Ball einforderte und ebenfalls 4 Treffer zum deutschen Erfolg beitrug. Selbst einige unglückliche Schiedsrichterentscheidungen gegen sich, steckte sie weg und konzentrierte sich auf ihr - und das Spiel ihrer Mannschaft. Der Erfolg gibt ihr dabei recht.
Mit Viktoria Tomica (1 Treffer) und Mia Reuter (3 Treffer) konnten sich zwei weitere SSVE-Wasserballerinnen in der Torschützenliste verewigen.
Am 28. Juni 2023 trifft Deutschland im nächsten Überkreuzduell auf den großen Turnierfavoriten Ungarn, wo es um den Einzug ins Viertelfinale geht. Für die deutschen Mädchen wird es wohl kaum zum Spielgewinn reichen, - doch ist dies sicherlich eine gute Gelegenheit um wertvolle Spielerfahrung zu sammeln. Und jedes Spiel will erst einmal gespielt sein!
Endergebnis ISR – GER 9 : 15 (Viertelergebnise: 2 : 5, 2 : 2, 1 : 4, 4 : 4 )
Team Deutschland: Maria Sekulic (Torhüterin), Viktoria Tomica (1 Treffer), Leni Harms, Emma Fehmel (1), Bianca Mitterbauer (4), Clara Straach (2), Gabriella Mata Rohe, Mia Reutter (3), Mara Dzaja (Kapitänin, 4), Merle Staffe, Lucy Schüssler, Iva Gronih, Muriel Tannenhauer (Torhüterin); Trainer: Sven Schulz, Co-Trainerin: Anastasia Karakeva
Weitere Infos:
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